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„Im Mai 1904 wurde in Staufen ein Bienenzucht- und Obstbau-Verein ins Leben gerufen, mit einem jährlichen Beitrag von 1 Mark. Der Verein verfolgt den Zweck, die Bienenzucht und den Obstbau zu hegen und zu pflegen.“ (Auszug aus der 1912 angelegten Vereinschronik)
Wie es nach der Gründung vor rund 120 Jahren weiterging kannst du hier nachlesen ↓
1904-1914
Der Gartenbau- und Imkerverein Oberstaufen verzeichnete bei seiner Gründung 1904 bereits 35 Mitglieder, eine Zahl, die bis 1907 auf beeindruckende 69 Imker- und Obstbau-Enthusiasten anwuchs. Im Jahr 1906 fand ein erfolgreicher Obstverwertungs- und Kochkurs statt, begleitet von einem Zuwachs von 610 Obstbäumen im Vereinsbestand. Die Jahre 1911 und 1914 markieren wichtige Entwicklungen, darunter die Anschaffung einer Baumspritze und eine Obstimporteinführung in einem obstarmen Jahr.
Das Protokoll von 1920 dokumentiert die Besorgnis über den rapiden Anstieg der Obstbaumpreise, was dazu führte, dass es nicht länger möglich war, jedem Mitglied jährlich einen Obstbaum zu schenken. Die Inflation von 1924 erreichte ihren Höhepunkt, wodurch ein Baum astronomische 5000 Mark kostete – bei Lieferung sogar 9000 Mark. Infolgedessen musste der Jahresbeitrag auf 500 Mark angehoben werden, um diesen wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen.
1920-1929
„Der rührige Vorstand Peter Dorn wandte in seinem Obstgarten ein radikales Mittel gegen die Raupenplage an. Er band an eine Stange einen Lumpenknäul, mit Erdöl getränkt, zündete diesen an und versengte damit die Raupennester an den Bäumen, das Mittel half. Im darauffolgenden Jahr wurde dieses probate Mittel wieder angewendet, mit dem gleichen durchschlagenden Erfolg, die Raupen gingen zugrunde, allerdings der Baum auch.“
(Eintrag aus der Vereinschronik, 1926)
1930-1939
Der Verein gestaltete aktiv das lokale Obstbaumwachstum durch regelmäßige Vorträge und Kurse. Im Jahr 1937 erfolgte eine Aufteilung in die Sparten „Garten- und Obstbau“ sowie „Bienenzucht“. Diese Maßnahme führte zu Austritten, und nach der Wiederherstellung der Einheit nach dem Kriegsende traten viele Mitglieder nicht erneut ein. Die Vereinsgeschichte reflektiert die Herausforderungen und Veränderungen während dieser Zeit.
„Von 300 bestellten Obstbäumen konnten nur 10 geliefert werden. Der Schwarze Markt war nicht zugänglich, denn ich glaube bestimmt, dass dann die Belieferung noch besser ausgefallen wäre.“ (Kassenbericht von 1947)
Im Jahr 1952 führte Oberstaufen als einer der ersten Orte im Allgäu die Blumenschmuckprämierung ein, unterstützt vom Markt. Bereits damals erkannte man die positive Wirkung auf das Ortsbild und handelte entsprechend. Bis 1957 zählte der Verein 79 Imker bei 205 Mitgliedern, erreichte einen Höchststand von 105 Imkern und 215 Mitgliedern. Trotz Rückgangs in den folgenden Jahren ist der Verein seit 1973 der einzige aktive Imkerverein in der gesamten Gemeinde. Luggi Steckeler, als Baumwart und Gartenberater, bereichert das Angebot und spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Feuerbrandes um 1990.
1950-1990
Wir danken weiterhin allen, die uns in rund 120 Jahren unterstützen, besonders aber unseren Mitgliedern, die im Verein an vorderster Front ihren Posten beziehen und meist über viele Jahre aufopfernd für unsere Ideale arbeiten.
Natürlich danken wir auch den Ämtern und Behörden, der Marktgemeinde und ihren Organen sowie anderen Vereinen für immerwährende Unterstützung.
Am meisten jedoch bedanken wir uns bei unserer Natur und ihren Gaben – wir werden weiterhin entsprechend sorgsam mit ihnen umgehen.
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